Memory XL Disziplienen nur fuer kurzzeitgedaechtnis?
Moderatoren: Hannes, Boris, Marlo
Memory XL Disziplienen nur fuer kurzzeitgedaechtnis?
habe letztens binärzahlen, speedcards,namen u gesichter und text trainiert.
Heute sind die Informationen allerdings wieder weg, die info war ueberhaupt nur sehr kurz gespeichert,
ist es sinnvoll das kurzzeitgedächnits zu trainieren?
wo kann ich das dann anwenden?
Heute sind die Informationen allerdings wieder weg, die info war ueberhaupt nur sehr kurz gespeichert,
ist es sinnvoll das kurzzeitgedächnits zu trainieren?
wo kann ich das dann anwenden?
Das Kurzzeitgedächtnis kannst Du meines Wissens gar nicht trainieren.
Zu einer potentiellen Anwendung:
Könnte man das Kurzzeitgedächtnis wirklich trainieren, würde sich wohl die Denkleistung bei sehr vielen Aufgaben logischer Art verbessern.
Viele scheinbar schwierige Probleme wie das "Alle Kreter lügen"-Problem etc... sind letztlich nicht durch die Logik limitiert, sondern durch das Kurzzeitgedächtnis des Lösenden.
Simon
Zu einer potentiellen Anwendung:
Könnte man das Kurzzeitgedächtnis wirklich trainieren, würde sich wohl die Denkleistung bei sehr vielen Aufgaben logischer Art verbessern.
Viele scheinbar schwierige Probleme wie das "Alle Kreter lügen"-Problem etc... sind letztlich nicht durch die Logik limitiert, sondern durch das Kurzzeitgedächtnis des Lösenden.
Simon
Die Unterscheidung zwischen Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis fand ich nie sonderlich sinnvoll.
Mein Lieblingsmodell ist die Kurve des Vergessens. Je mehr Zeit vergeht desto mehr vergißt man. Durch Wiederholung wird eine Information "geboostert" (wie beim Impfen). Also, wenn du den Stoff im Trainer nur einmal einspeicherst, und ihn nur einmal (beim Abfragen) wiederholst, ist ziemlich schnell das meiste wieder "weg". Würdest du den Stoff am nächsten Tag wiederholen, dauert es schon länger und so weiter.
Mein Lieblingsmodell ist die Kurve des Vergessens. Je mehr Zeit vergeht desto mehr vergißt man. Durch Wiederholung wird eine Information "geboostert" (wie beim Impfen). Also, wenn du den Stoff im Trainer nur einmal einspeicherst, und ihn nur einmal (beim Abfragen) wiederholst, ist ziemlich schnell das meiste wieder "weg". Würdest du den Stoff am nächsten Tag wiederholen, dauert es schon länger und so weiter.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Eben gar nichtsslash7 hat geschrieben:wenn ein kreter sagt: "Alle Kreter lügen" , was hat das mit meiner memoryXL Leistung zu tuN

Es gibt Probleme bei denen man sich für die Lösung zu viele Dinge gleichzeitig merken muss. Das mag bei dem Kreterproblem bereits der Fall sein. Statt nun zu versuchen das Kurzzeitgedächtnis zu verbessern, lohnt es sich eher den Probleminhalt anders zu codieren. Bei logischen Problemen beispielsweise könnte man in Prädikatenlogik denken, da hier viel komprimiert werden kann.
Wobei wir dich sicherlich bereits am Anfang missverstanden haben, da wir unter Kurzzeitgedächtnis jeweils eine andere Zeitdauer (ich: Sekunden, du: Minuten oder Stunden) verstehen.
Übrigens danke Simon für den Zusammenhang zwischen Gedächtnisleistung und dem Lösen logischer Probleme. Der ist mir noch gar nicht so bewusst geworden.
dachte das heißt Ultrakurzzeitgedaechtnis, u das Kurzzeitgedaechtnis ist wenn man zb eine telefonnr. nachschaut, sie gleich waehlt u sie dann wieder vergisstJanko hat geschrieben:Eben gar nichtsslash7 hat geschrieben:wenn ein kreter sagt: "Alle Kreter lügen" , was hat das mit meiner memoryXL Leistung zu tuNSimon wollte damit zeigen, dass sich das Kurzzeitgedächtnis(das was nur ein paar Sekunden anhält) nicht trainieren lässt.
man lernt nie aus
cu
In Metziger/ Schuster "Lernen zu Lernen" ist ab Seite 12 eine schöne Beschreibung des Kurzeitspeichers.
Versuche haben scheinbar ergeben, dass der Kurzeitspeicher 7+/-2 Elemente (chunks), gleich welcher Art, speichern kann.
Verweildauer 2-3 min, kommt eine neues Element hinzu, fliegt ein altes heraus.
Und trainieren lässt sich da nicht viel. Außer es rechtzeitig in den Langzeitspeicher zu schaufeln. Informationen, die im Langzeitspeicher liegen und nicht wiederholt werden, verblassen zudem sehr schnell. Das kann auch nützlich sein (Routen neu belegen)
So ist jedenfalls deren Definition; die mir einleuchtend erscheint.
Grüße
vodef
Versuche haben scheinbar ergeben, dass der Kurzeitspeicher 7+/-2 Elemente (chunks), gleich welcher Art, speichern kann.
Verweildauer 2-3 min, kommt eine neues Element hinzu, fliegt ein altes heraus.
Und trainieren lässt sich da nicht viel. Außer es rechtzeitig in den Langzeitspeicher zu schaufeln. Informationen, die im Langzeitspeicher liegen und nicht wiederholt werden, verblassen zudem sehr schnell. Das kann auch nützlich sein (Routen neu belegen)
So ist jedenfalls deren Definition; die mir einleuchtend erscheint.
Grüße
vodef
Aber lässt sich das Kurzzeitgedächtnis dann nicht einfach mit einer simplen Methode "verbessern"?
Wenn man Leuten 15 Begriffe hintereinander vorliest und kurz danach müssen sie soviele wie nur möglich wiederholen, dann wird doch derjenige, der aus all diesen Begriffen eine Geschichte gemacht hat, sich mehr gemerkt haben als jemand, der keine derartige Methode verwendet.
Oder fällt das dann wieder in einen anderen Bereich?
Wenn man Leuten 15 Begriffe hintereinander vorliest und kurz danach müssen sie soviele wie nur möglich wiederholen, dann wird doch derjenige, der aus all diesen Begriffen eine Geschichte gemacht hat, sich mehr gemerkt haben als jemand, der keine derartige Methode verwendet.
Oder fällt das dann wieder in einen anderen Bereich?
Schlaf kann verheerend sein…kurz nach dem Aufwachen bin ich meist immer noch trunken von diesem todesähnlichen Zustand und bilde mir doch tatsächlich einen Moment lang ein, dass das alles doch gar nicht so schlimm sei.
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Ja, sehe ich genauso. Der Begriff Kurzzeitgedächtnis bzw. Ultrakurzzeitgedächtnis muß gegen die Mnemotechniken abgegrenzt werden. Ein Gedächtnisweltmeister hat die Infos auch nur "kurz" im Gedächtnis, schafft es aber in dieser Zeit sie ins Langzeit- (oder auch ähm... Mittelzeit-) Gedächtnis zu speichern. Nix mehr mit 7+/-2.
Kurzzeitgedächtnis darf also nicht zeitlich definiert sein.
Gruß,
Mindman
Kurzzeitgedächtnis darf also nicht zeitlich definiert sein.
Gruß,
Mindman
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
Und wenn ja - warum nicht?
Ich grenze Lerntechnik von Lernstrategie ab. Mnemotechniken sind Lerntechniken, sie antworten schlichtweg nicht auf die Frage "wie lange?".
Die Lernstrategie beinhaltet, welche Informationen du wie lernst, und wie oft du wiederholst, wann du wiederholst etc. Bei einer Lernstrategie sind die Fragen "Wie lange?" oder "Bis wann?" entscheidend.
Die Lernstrategie beinhaltet, welche Informationen du wie lernst, und wie oft du wiederholst, wann du wiederholst etc. Bei einer Lernstrategie sind die Fragen "Wie lange?" oder "Bis wann?" entscheidend.
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Es ging ja auch darum, den Begriff "Kurzzeitgedächtnis" von Mnemotechnik abzugrenzen, nicht Lernstrategie und Lerntechnik. Oder bezog sich deine Antwort nicht auf mich?Ich grenze Lerntechnik von Lernstrategie ab. Mnemotechniken sind Lerntechniken, sie antworten schlichtweg nicht auf die Frage "wie lange?".
Haben wir eine Gedächtnisförderung?
Und wenn ja - warum nicht?
Und wenn ja - warum nicht?
Das sogenannte Kurzzeitgedächtnis bezieht sich auf Informationen, die ohne die Anwendung von Techniken und somit unverknüpft aufgenommen werden.
Es handelt sich um vollkommen unverbundene Einheiten.
Durch Mnemotechniken verändern wir an der physiologischen Grenze natürlich nichts. Diese wird wohl letztlich chemisch durch die Stabilität neuer, einmaliger Synapsenverbindungen bedingt sein.
Durch Mnemotechniken schaffen wir Verbindungen und Einheiten.
Bei einer Routenspeicherung nutzt man die ebenso angeborene Ortverankerung, die den nun nicht mehr im Raum unverbunden schwebenden Dingen einen Platz zuweist. So umgeht man den "Synapsenzerfall".
Bei einer Geschichte macht man sich das "hängende Seil" zunutze. So nenne ich den Effekt, daß man sich stets an das erste und das letzte Glied einer Kette erinnert. Dies hat nach meiner Meinung den Grund darin, daß hierbei der "seitliche" (zeitlich-räumlich gesehen) Kontrast am stärksten ist.
Durch die Bildung der Geschichte verbindet man wieder Unverbundenes und hangelt sich so, vom Anfangswort ausgehend, über den Abgrund zum Ende.
Das Anfangswort kann man wegen seiner hervorgehobenen Erinnerbarkeit auch als einzelnen Ort begreifen, an dem festgemacht sich die Geschichte in den Raum entwickelt.
Mnemotechniken erweitern also nicht die physiologischen, zeitlichen Limitierungen des Gedächtnisses, sie umgehen sie.
Weil dies recht ausweichend klingt, ist es mir lieber zu sagen: Sie gehen neue Wege, die weiter führen als die alten.
Über den Abgrund.
Simon
Es handelt sich um vollkommen unverbundene Einheiten.
Durch Mnemotechniken verändern wir an der physiologischen Grenze natürlich nichts. Diese wird wohl letztlich chemisch durch die Stabilität neuer, einmaliger Synapsenverbindungen bedingt sein.
Durch Mnemotechniken schaffen wir Verbindungen und Einheiten.
Bei einer Routenspeicherung nutzt man die ebenso angeborene Ortverankerung, die den nun nicht mehr im Raum unverbunden schwebenden Dingen einen Platz zuweist. So umgeht man den "Synapsenzerfall".
Bei einer Geschichte macht man sich das "hängende Seil" zunutze. So nenne ich den Effekt, daß man sich stets an das erste und das letzte Glied einer Kette erinnert. Dies hat nach meiner Meinung den Grund darin, daß hierbei der "seitliche" (zeitlich-räumlich gesehen) Kontrast am stärksten ist.
Durch die Bildung der Geschichte verbindet man wieder Unverbundenes und hangelt sich so, vom Anfangswort ausgehend, über den Abgrund zum Ende.
Das Anfangswort kann man wegen seiner hervorgehobenen Erinnerbarkeit auch als einzelnen Ort begreifen, an dem festgemacht sich die Geschichte in den Raum entwickelt.
Mnemotechniken erweitern also nicht die physiologischen, zeitlichen Limitierungen des Gedächtnisses, sie umgehen sie.
Weil dies recht ausweichend klingt, ist es mir lieber zu sagen: Sie gehen neue Wege, die weiter führen als die alten.
Über den Abgrund.
Simon
Ich glaube es gibt kein Kurzzeitgedächtnis. Es gibt vielleicht Informationen, die vom Unterbewußtsein schnellstmöglich "getilgt" werden, wie Spam aus einem Emaileingang.
Man kann es auch nicht abgrenzen, laut der berühmten 7+-2 Regel.
Mit Hilfe des "Chunking" kommt man sofort höher oder niedriger. Mit Visualisierung kriegt man locker mehr als 7 Details in ein imaginäres Blickfeld, wenn man übt.
Man kann es auch nicht abgrenzen, laut der berühmten 7+-2 Regel.
Mit Hilfe des "Chunking" kommt man sofort höher oder niedriger. Mit Visualisierung kriegt man locker mehr als 7 Details in ein imaginäres Blickfeld, wenn man übt.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Die 7+-2-Regel gilt nur für unverbundene Information.
Chunking ist deshalb keine Widerlegung, weil man ja gerade dadurch neue Einheiten schafft.
Die Kernaussage ist die, daß man keine 7+-2 unverbundenen Chunks behalten kann.
Auch durch Visualisierung verbindest Du die einzelnen Brocken mit einer Basis.
Die Limitierung von ungefähr 7 Bedeutungseinheiten läßt sich wohl nicht umgehen.
Man kann nur größere Einheiten schaffen.
Chunking ist deshalb keine Widerlegung, weil man ja gerade dadurch neue Einheiten schafft.
Die Kernaussage ist die, daß man keine 7+-2 unverbundenen Chunks behalten kann.
Auch durch Visualisierung verbindest Du die einzelnen Brocken mit einer Basis.
Die Limitierung von ungefähr 7 Bedeutungseinheiten läßt sich wohl nicht umgehen.
Man kann nur größere Einheiten schaffen.
Wenn Chunking es unmöglich macht, eine objektive Einheit für die 7+-2 Regel zu finden, dann ist die Regel trotzdem nicht besonders hilfreich.
Lerntechnik Praxis: http://bit.ly/8ONmbS
Eine objektive Einheit muß keine klar abgegrenzte Einheit sein.
Du kannst sie auch die "7+-2 Chunks"-Regel nennen.
Sie sagt nach meinem Verständnis aus, daß es dem menschlichen Geist schwerfällt, mit mehr als sieben Bedeutungseinheiten gleichzeitig zu "jonglieren" und neue Zusammenhänge zu erfassen.
Zum Nutzen:
Wieso sollte die Regel unbedingt einen konkreten Nutzen haben?
Sie ist eine Aussage über gewisse Limitationen des Geistes und nicht zweckgerichtet.
Trotzdem kann sie durchaus Anhaltspunkt sein, zum Beispiel für die sinnvolle Länge eines Weges bis zur Notwendigkeit einer bedeutenden Änderung.
Man sollte die Regel nach meiner Ansicht aber nicht mit dem Kurzzeitgedächtnis gleichsetzen.
Wenn man vom Modell des Arbeitsspeichers ausgeht, dann bezieht sich die Regel auf die Größe des Arbeitsspeichers und das Kurzzeitgedächtnis auf die Länge der Speicherung darin.
Du kannst sie auch die "7+-2 Chunks"-Regel nennen.
Sie sagt nach meinem Verständnis aus, daß es dem menschlichen Geist schwerfällt, mit mehr als sieben Bedeutungseinheiten gleichzeitig zu "jonglieren" und neue Zusammenhänge zu erfassen.
Zum Nutzen:
Wieso sollte die Regel unbedingt einen konkreten Nutzen haben?
Sie ist eine Aussage über gewisse Limitationen des Geistes und nicht zweckgerichtet.
Trotzdem kann sie durchaus Anhaltspunkt sein, zum Beispiel für die sinnvolle Länge eines Weges bis zur Notwendigkeit einer bedeutenden Änderung.
Man sollte die Regel nach meiner Ansicht aber nicht mit dem Kurzzeitgedächtnis gleichsetzen.
Wenn man vom Modell des Arbeitsspeichers ausgeht, dann bezieht sich die Regel auf die Größe des Arbeitsspeichers und das Kurzzeitgedächtnis auf die Länge der Speicherung darin.
Re: Memory XL Disziplienen nur fuer kurzzeitgedaechtnis?
Ich übe das auch erst seit ein paar Tagen.slash7 hat geschrieben:habe letztens binärzahlen, speedcards,namen u gesichter und text trainiert.
Heute sind die Informationen allerdings wieder weg, die info war ueberhaupt nur sehr kurz gespeichert,
ist es sinnvoll das kurzzeitgedächnits zu trainieren?
wo kann ich das dann anwenden?
Du merkst vielleicht dass du ohne Ketten/Musterbildung irgendeiner Art nicht über die ersten Levels hinauskommst. Auch wenn du das schon intuitiv versuchst wenn du keine Mnemotechniken kennst, ist es nicht so klar wieviele "Chunks" das intern werden. Sollte aber wie auch immer, deine Chunk-Kapazität erschöpft sein, geht es nur weiter durch intelligentere Verkettungen. Gerade bei Speed Numbers scheint da ohne Mastersystem schnell Ende zu sein. Mehr als 24 Ziffern schaffe ich auf herkömmliche Weise nicht in 5 Minuten (also durch innerlich "sehen", was sich je nach Ziffernfolge auf 6-10 Chunks reduziert)
Was du dann trainierst, notgedrungen, ist Komprimieren, Verketten, Assoziieren, oder Übersetzen (zb. Mastersystem oder Methoden für Speed Cards, etc), also Mnemotechnik, sei es nun eine eigene oder eine der empfohlenen Methoden.
Thomas