
Ich beschäftigte mich bereits vor 8 Jahren erstmals mit Mnemotechniken, wobei ich jedoch den Sprung in die Praxis nicht schaffte. Mir war das mit zuviel Aufwand verbunden, auch wenn ich die Mastermethode oder Geschichtenmethode teilweise gut klappte.
Inzwischen studiere ich und hatte eine Prüfung in Wirtschaftsrecht. Das Skriptum umfasste 130 Seiten, wobei alles sehr klein geschrieben war und sehr schwierig zu lesen (Paragraphen-Sätze).
Wir mussten jedoch keine Paragraphen auswendig lernen, insbesondere keine Zahlen.
Meine Methode dafür (wie derzeit für alle Prüfungen) sieht folgendermaßen aus:
1.) Zusammenfassung des Stoffes in Stichwörtern (am PC)
2.) Erstellen von eine Art Mind-Maps mit den Überschriften des Stoffs (Handschrift)
Danach werden die Listen & dazu die MindMaps gelernt.
MindMaps und Listenbeispiel:
MindMap1:

MindMap2:

Zussamenfassung1:

Zussamenfassung2:

In Summe gab es bei den 130 Seiten Stoff schließlich ca. 45 Seiten Zusammenfassung und 10 MindMaps, welche gelernt wurden.
Probleme hatte ich mit der Wiederholung. Ich hatte bereits 2 Wochen vor der Prüfung alles zusammengefasst und begonnen jeden Abend ca. 1/5 zu lernen. 1 Woche vor der Prüfung habe ich alles gekonnt, jedoch dauerte das durchgehen im Kopf 1 Stunde oder länger für den ganzen Stoff (!). (andere mit denen ich sprach über das Thema brauchten noch länger, um alles abzuprüfen)
Leider habe ich das nach dieser Woche für 3 Tage nicht gemacht (nur für 15min alles kurz überflogen jeden Tag), und erst wieder 4 Tage vor der Prüfung angefangen zu wiederholen -> sehr viel Wissen ging in den 3 Tagen verloren.
Außerdem habe ich festgestellt habe, dass vor allem das abrufen oft enorm schwierig ist (da ich keine richtige Assoziation habe bei der Liste, sondern die schwarz-weiß geschriebene Liste mir einpräge).
Daher möchte ich auf Routen umsteigen.
Meine Idee dazu:
10+ Routen (1 Route = Hauptüberschrift/Thema im Stoffgebiet)
20+ Routenpunkte (1 Routenpunkt = 1 Überschrift)
Vom Routenpunkt ausgehend die Geschichtstechnik (~5-10 Stichwörter, welche alles erklären)
Ich habe schon ein wenig geübt. Meine Vorstellungskraft und räumliche Denkvermögen ist sehr gut ausgeprägt. Jedoch habe ich Schwierigkeiten dabei, welches Objekt das Schlüsselwort war und was ich damit genau gemeint habe. Vor allem bei Handlungen mit mehreren Objekten bei dem das Schlüsselwort leicht abgewandelt ist zum wahren Inhalt. (zB Einige Menschen fallen nach der Reihe aus einer Maschine, stellen sich auf und verbeugen sich vor dem Herscher -> Schlüsselwort ist hier "fügen" -> "sie fügen sich dem Herrscher" für "die Fügetechnik"). Ich präge mir oft alles sehr detailreich ein und verliere dann beim abruf den Überblick, was der Kern der Handlung ist, in diesem Fall fällt mir dann das konkrete Wort fügen nicht ein.
Meine nächsten 4 Prüfungen beginnen in 3 Wochen im Wochenabstand. Konkret anwenden möchte ich die Methode jedoch nur für 1 Fach, welche in 5 Wochen ist.
Grüße,
Karl