So, ich habe jetzt auch schon gut die Hälfte des Buches gelesen.
Ich finde nicht, dass er sich über Gedächtnissportler lustig macht.
Ich habe den Eindruck, dass er sehr ehrlich eine ersten Eindrücke beschreibt, ohne jemanden bloßstellen zu wollen.
Die Idee oder Analogie, dass die Mnemotechniken eine Art "Synästhesie für alle" sind, fand ich sehr interessant.
Auch alles, was man über den "mind of a mnemonist" noch erfährt (den kannte ich nur durch kurze Bezugnahmen darauf bei Oliver Sacks und in Richard Cytovics "Farben hören, Töne sehen").
Insgesamt hat Foer (wie sein Bruder) mMn einen sehr angenehmen, lockeren, gut zu lesenden Schreibstil, man möchte immer weiter lesen.
Ich könnte mir das Buch gut als "Einstiegsdroge" in den Gedächtnissport oder das Gedächtnistraining zu Hause vorstellen.
Anderes als in anderen Büchern wird man hier nicht gleich mit Superleistungen erschlagen sondern kann mit verfolgen wie "einer wie ich" (also kein Hochbegabter, kein Superhirn, kein Jungtalent, kein was-auch-immer-Meister mit ungebrochenem Rekord) sich ganz langsam durch Themen und Anwendungen rund ums Gedächtnistraining tastet.
Spannend fand ich die verordnete Lektüre, gleich mit den alten Römern anfangen zu "müssen".
Hat einer von Euch die Originallektüren zum Gedächtnistraining gelesen (oder ist auf diese Idee gekommen?)
Mir war die Idee bisher noch gar nicht gekommen.
Das Buch scheint auch eine Art Alternative zu "Esels Welt" zu sein, dass ich zwar auch nicht gelesen habe (interessiere mich eher für Anleitungen und Berichte), das aber ja auch die Geschichte der Mnemonik behandelt.
Foer scheint als Ziel ein "Buch rund um das Gedächtnis" im Kopf

gehabt zu haben, und das scheint ihm, soweit ich das bisher beurteilen kann, gelungen zu sein.
Allerdings:
In Amerika kennen sie keinen eingelegten Knoblauch???
LG
Frederica